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PMeV verabschiedet Schnittstellendefinition Digitalfunkstecker der Version 1.0

30.09.2015 - Nutzern und Herstellern von Leitstellentechnik steht mit dem Digitalfunkstecker V1.0 ab sofort ein ausgereifter und ausgiebig getesteter Standard für die Nutzung des BOS-Digitalfun...

Nutzern und  Herstellern von Leitstellentechnik steht mit dem Digitalfunkstecker  V1.0 ab sofort ein ausgereifter und ausgiebig getesteter Standard für die Nutzung des BOS-Digitalfunks in Deutschland zur Verfügung. Das Expertenforum Digitalfunkstecker des Bundesverbandes Professioneller Mobilfunk e.V. (PMeV) hat die Schnittstellendefinition Digitalfunkstecker in der Version 1.0 verabschiedet. Der bisherige Entwicklungsstand V0.3 ist somit abgelöst. „Bei der bisherigen Version 0.3 handelte es sich um einen Entwurfsstand. Die nun vorliegende finale Version V1.0 des DF-Steckers fußt auf  funktionierenden und interoperablen Implementierungen mehrerer Firmen“, erklärt Dr. Jürgen Machui, Leiter des Expertenforums Digitalfunkstecker. Die Verabschiedung des DF-Steckers V1.0 ist das Ergebnis von fünf Jahren enger und intensiver Zusammenarbeit auf Expertenebene unter den Herstellern von Leitstellentechnik und Anwendern im deutschen Markt.

Die Anbindung von Leitstellen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) an den bundesweiten TETRA-Digitalfunk erfolgt in Deutschland über sogenannte Digitalfunk-Gateways (DF-Gateways). An diese wiederum schließt sich die individuelle Technik der einzelnen Leitstelle mit Kommunikationssystem, Einsatzleittechnik und Sprachaufzeichnung an. Dabei variieren die technischen Lösungen in den einzelnen Leitstellen stark, weil Produkte unterschiedlicher Hersteller zum Einsatz kommen.

Standardisierte Schnittstelle als einheitlicher Industriestandard
Aufgabe der Schnittstellendefinition Digitalfunkstecker ist es, einen einheitlichen Industriestandard für den Sprach- und Datenaustausch zwischen Digitalfunk-Gateway und Leitstellentechnik festzuschreiben. Eine standardisierte Schnittstelle unterstützt einen offenen deutschlandweiten Markt für Leitstellentechnik. Das ist vor allem dann von Bedeutung, wenn das DF-Gateway vom jeweiligen Bundesland zentral für seine Leitstellen bereitgestellt wird.

 „In der Regel muss dann Leitstellentechnik unterschiedlicher Lieferanten über die Landeslösung versorgt werden. In dieser Situation muss den Herstellern von Leitstellentechnik eine standardisierte Schnittstelle als Grundlage für ihre Produkt- und Systementwicklung zur Verfügung gestellt werden, auch um eine offene und faire Wettbewerbssituation zu gewährleisten“, erläutert Dr. Jürgen Machui.

IP-Schnittstelle für Sprach- und Datendienste
Bei der verabschiedeten Schnittstellendefinition handelt es sich um eine reine IP-Schnittstelle, die sich in zwei Teile gliedert: ein Teil für Sprache und ein Teil für Datendienste. Beide Teile arbeiten unabhängig voneinander, was z.B. die Entwicklung von  reinen Funkeinsprechplätzen oder reinen Datendiensten am DF-Stecker vereinfacht. Für die Formulierung wurden internationale Standards wie SIP, RTP und G.711 für Sprache und SOAP für Datendienste eingesetzt. Proprietäre Elemente wurden vermieden.

Das Gesamtpaket V1.0 wird in vier Teilen bereitgestellt. Das ist zum einen die Formulierung des Standards mit dem Titel „Digitalradio-Gateway-Interface (DF-Stecker), Technical Description“. Sie adressiert die Softwareentwickler der Firmen und wurde in englischer Sprache erarbeitet. Ergänzt wird diese durch ein separates Dokument zur Definition des Übertragungsformats für TETRA-codierte Sprache über IP. Und schließlich werden den Programmierern für die praktische Implementierung in zwei weiteren Paketen die dafür notwendigen XSD- und WSDL-Schemata zur Verfügung gestellt.

Das Gesamtpaket der Dokumente zur Schnittstelle Digitalfunkstecker V.01 ist auf der Homepage des PMeV veröffentlicht unter: www.pmev.de/downloads/ak-leitstellen-bitkompmev