IT-Security

Mehrwert für die Logistik - Moderne Videoüberwachung für mehr Sicherheit und besseren Service

01.04.2020 -

Noch vor kurzem investierten ­Logistikzentren hauptsächlich in Videoüberwachungssysteme, um Diebstähle zu verhindern bzw. aufzudecken. Mit der Qualität von ­Bildern, die mit konventionellen Industriestandard-Kameras aufgenommen wurden, konnten bei korrekter Positionierung und Installation Personen, die verdächtigen Aktivitäten nachgingen, überprüft und häufig eine ­Beschreibung dieser Personen geliefert werden. Abgesehen von dieser sehr wichtigen Aufgabe wurde von diesem Kameratyp ­selten eine weitere Leistung erwartet. Stefan Dörenbach, DACH Country Manager bei Hanwha Techwin Europe, erklärt, wie die aktuellste Videoüberwachungstechnologie der Logistikbranche zusätzliche Vorteile bieten kann.

Mit der Einführung von kostengünstigen HD-Megapixelkameras können Logistikzentren einen Mehrwert aus ihrer Investition in eine Videoüberwachungsanlage erzielen. Beispielsweise können sie Möglichkeiten zur Erhöhung der Produktivität identifizieren, sicherere Arbeitsumgebungen schaffen und Ansprüche für verlorengegangene bzw. beschädigte Ware minimieren.

Kollegen schützen
In den letzten Jahren hat sich die Produktivität der Logistikbranche dank automatisierter Gabelstapler sowie Robotergreifer und -packer bedeutend erhöht. Dennoch wird es noch eine Weile dauern, bis Maschinen Mitarbeiter ganz ersetzen können. Auch wenn heute ersichtlich weniger Mitarbeiter als früher beschäftigt werden, müssen Logistikunternehmen weiterhin eine strikte Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften gewährleisten.

Dank der hervorragenden Bildqualität der aktuellsten Generation an Multimegapixel-Videoüberwachungskameras können Leitstellenmitarbeiter die Aktivitäten in den Innen- und Außenbereichen eines Logistikzentrums detailgenau beobachten. Zusätzlich können Unfallursachen mit Videoanalyseanwendungen schnell identifiziert werden. Dass ein Bedarf hierfür besteht, rückte ein Bericht von BBC News über die Behauptung der britischen Gewerkschaft GMB, dass in den letzten drei Jahren über 622 Mitarbeiter von Amazon in dessen britischen Lagerhäusern ernsthaft verletzt wurden bzw. nur knapp einem Unfall ausweichen konnten, in den Fokus.

Kundenzufriedenheit
Weiterhin müssen Logistikzentren sicherstellen, dass alle Pakete ihre Einrichtungen unbeschädigt durchlaufen, um Kundenzufriedenheit zu gewährleisten sowie Kosten für die Untersuchung von Anspruchsforderungen und die Auszahlung von Entschädigungen zu minimieren.  

Sie können dies erreichen durch die Integration des Barcoding-Verfahrens eines Logistikzentrums in dessen Videoüberwachungsanlage. Zum Beispiel kann der Barcode eines Pakets gescannt und dann dessen Verlauf durch die Einrichtung per Video überwacht werden. Auf diese Weise können Logistikzentren nicht nur herausfinden, was passiert ist, falls ein Kunde eine Anspruchsforderung stellt oder falls wiederholte Unregelmäßigkeiten erkannt werden, sondern sie können darüber hinaus die Ursache des Problems beheben und Verfahren verbessern.

Handfeste Vorteile für Logistikzentren

  • Digitales Auto-Tracking: Die 4K-Kameras mit 12 Megapixel Auflösung erzeugen eine Bildqualität, die man einfach mit eigenen Augen gesehen haben muss. Einige Modelle, die seit kurzem verfügbar sind, bieten digitales Auto-Tracking für die Erfassung sich bewegender Objekte bzw. Personen bei geringer Aktivität, zum Beispiel nachts.
  • Videoanalyse: Kameras mit Open-Platform-Chipsätzen, entwickelt von Herstellern wie Hanwha Techwin, bieten eine Leistungsstärke, mit der vielfältige Spezialanwendungen auf die Kameras ausgelagert und dort direkt ausgeführt werden können. Eine Audioanalysefunktion kann kritische Geräusche, wie zum Beispiel Explosionen, Schreie sowie zerbrechendes Glas erkennen und sofort eine Alarmmeldung generieren, was den Notfalldiensten eine schnelle und effiziente Reaktion auf alle Ereignisse ermöglicht.
    Weiterhin kommen die Kameras mit integrierten Videoanalysefunktionen, wie z. B. Richtungserkennung, virtuelle Linie, Betreten und Verlassen, Erscheinen und Verschwinden. Mit diesen leistungsstarken Hilfsmitteln können Leitstellenmitarbeiter eines Logistikzentrums kriminelle Aktivitäten bzw. Verletzungen der Sicherheitsvorschriften aufdecken.
  • 360°-Kameras: Oft ist nur eine einzige 360°-Kamera nötig zur Überwachung eines großflächigen Bereiches, für den normalerweise eine Vielzahl an Standardkameras eingesetzt wird. Eine 360°-Fisheye-Kamera bietet Anwendern eine Komplettansicht eines Bereiches und ist die perfekte Ergänzung für jede Videolösung. Gleichzeitig können statische HD-Kameras sowie Schwenk-/Neigekameras (PTZ) zur Erfassung von Details bei Vorfällen und zur Vermeidung von toten Winkeln eingesetzt werden.
  • WDR: Bei den meisten der aktuell verfügbaren Kameras werden WDR-Bilder durch die Zusammenführung von zwei Bildern mit unterschiedlichen Belichtungszeiten zur Erfassung von klaren und scharfen Bildern selbst bei starken Lichtkontrasten erzeugt. Jedoch nutzen Kameras mit 150 dB WDR vier Bilder für eine natürlichere Darstellung und bieten klare Bilder ohne Bewegungsunschärfe, was eine allgemeine Schwäche bestehender WDR-Technologien ist. Diese Innovation macht die Kameras spannend für den Einsatz in Logistikzentren mit Bereichen, wo zum Beispiel in den Ladezonen variierende Lichtbedingungen vorherrschen.
  • Ergänzende Kompressionstechnologie: Hinsichtlich des Bandbreiten- und Speicherbedarfs kann der Einsatz von Full-HD und ultrahochauflösenden 4K-Kameras schnell teuer werden, falls erfasste Bilder für betriebliche oder Beweiszwecke aufgezeichnet und gespeichert werden müssen. Der Grund hierfür: Die aus vielen Pixeln bestehenden Bilder füllen sehr schnell die Festplatte eines NVR oder Servers, wenn sie mit voller Bildfrequenz und voller Auflösung aufgenommen werden.
  • Die neue, ergänzende Komprimierungstechnologie steuert die Kodierung, den Qualitätsabgleich und die Komprimierung entsprechend den Bewegungen im Bild dynamisch. In Verbindung mit der H.265-Komprimierung kann die Bandbreiteneffizienz im Vergleich zur aktuellen H.264-Technologie um bis zu 99 % verbessert werden, was die Bandbreiteneffizienz der Kameras gewährleistet.
  • Videoverwaltung: Hersteller wie Hanwha Techwin sind Technologiepartnerschaften mit Videomanagementsoftware-Marken, wie Genetec und Milestone, eingegangen. Da­rüber hinaus verfügen sie über ihre eigenen funktionsreichen Softwareplattformen, die ein zentralisiertes Management-Tool für die Konfiguration und Verwaltung aller Kameras, Aufzeichnungsgeräte und Server über ein benutzerfreundliches Front-End-Display bereitstellen. Leitstellenmitarbeiter können Ereignisvorgaben für die Identifizierung spezifischer Vorfälle leicht konfigurieren und mit einer leistungsstarken Suchmaschine schnell Aufzeichnungen von Vorfällen abrufen und überprüfen.
  • Full-HD-Aufnahmen über Koaxialkabel: In vielen Logistikzentren sind bereits analoge CCTV-Systeme installiert, wo Sicherheitsbeauftragte oder Betriebsleiter aus verschiedenen Gründen noch nicht bereit sind, von einer analogen auf eine IP-Netzwerk-basierte Videoüberwachungslösung umzusteigen. Vielleicht verfügen sie nicht über die für eine Videoüberwachungsanlage erforderliche Netzwerk-Infrastruktur mit ausreichender Bandbreite. Oder es fehlen ihnen vielleicht die Argumente für eine Migration zu IP bzw. die Installation eines völlig neuen Netzwerkes, falls ihre bestehenden Analogsysteme weiterhin ihre Anforderungen erfüllen.
    Glücklicherweise gibt es Kameras, die HD-Bilder über bereits vorhandene Koaxialverkabelungen bereitstellen und so die Lebensdauer von Altsystemen verbessern können. Diese Kameras werden von verschiedenen Herstellern unter variierenden Namen, z. B. Wisenet HD+, angeboten. Sie nutzen analoge HD-Technologie (AHD) und liefern 1080p-Full-HD-Bilder über Koaxialverkabelung. Die Kameras unterstützen die Übertragung von HD-Aufnahmen und Audio ohne Latenz oder Bildverluste bei Entfernungen von bis zu 500 m mit einem Standard-Koaxialkabel. Außerdem entsteht kein extra Kosten- und Zeitaufwand für die Installation von Encodern, Konvertern oder Switchen.

Kennzeichenerkennung
Logistikzentren können jetzt kostengünstige ANPR zur Kennzeichenerkennung nutzen. Mit dieser leicht konfigurierbaren Kamera-zu-Kamera-IP-Kommunikationstechnologie können ANPR-Kameras Bilder simultan erfassen und an eine komfortable Benutzeroberfläche übertragen. Die ANPR-Kameralösung eignet sich dank der Relaisausgänge der Kamera zur automatischen Überwachung von in einer Freigabe- und Sperrliste definierten Fahrzeugen oder von Lieferfahrzeugen, wenn sie eine Barriere durchfahren.  

Die Zukunft: Deep Learning
Sicherheits- sowie Gesundheits- und Arbeitsschutzbeauftragte sowie Betriebsleiter von Logistikzentren können sich darauf verlassen, dass die Videoüberwachungsbranche weiterhin spannende Produkte entwickeln wird, mit denen sie die Betriebseffizienz verbessern und sichere Arbeitsumgebungen schaffen können. Für die nächsten Monate können Sie eine neue Generation an Kameras erwarten, die sehr hochauflösende 8K-Bilder erfassen und vor allem mit Deep-Learning-basierter Videoanalyse für die simultane Erkennung und Klassifizierung verschiedener Objekttypen, einschließlich Personen, Fahrzeugen, Gesichtern und Fahrzeugkennzeichen, ausgestattet sind.

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